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Mitarbeiterbindung 2023: Engagement statt Quiet Quitting

Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zeichnen sich grosse Umwälzungen ab. So prognostizieren Expertinnen und Experten für das Jahr 2023 ein bestenfalls schwaches Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig gibt es einen hohen Fachkräftemangel und Schweizer Unternehmen beobachten immer häufiger das Phänomen des Quiet Quitting unter ihren Mitarbeitenden. Dabei sind engagierte Mitarbeitende gerade in schweren Zeiten unerlässlich für den Erfolg eines Unternehmens. Doch wie funktioniert Mitarbeiterbindung und Mitarbeitermotivation im Jahr 2023 am besten?

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Mitarbeiterbindung 2023

High Retention statt Quiet Quitting
In Krisenzeiten wollen die meisten Menschen auf Nummer sicher gehen und ihren Job behalten. Gleichzeitig sind viele Menschen unzufrieden mit ihrer Arbeit bzw. ihrem Arbeitgeber. Dieser und weitere Faktoren führten in den vergangenen Jahren zum Phänomen des Quiet Quitting, das für Unternehmen ähnlich verheerend sein kann wie eine echte Kündigungswelle – nicht zuletzt, weil die stille Kündigung über kurz oder lang meist zur richtigen Kündigung führt. Die Frage der Mitarbeiterbindung im Sinne einer besseren Mitarbeitermotivation kommt in diesem Zusammenhang auf und Antworten müssen neu gedacht werden. Was wollen Mitarbeitende im Jahr 2023? Und wie kann man diese auf lange Sicht halten?

Gesundheit und Wohlbefinden Priorität einräumen
Wer möchte, dass seine Mitarbeitenden tagtäglich gerne zur Arbeit kommen und ihren Aufgaben entsprechend motiviert nachgehen, kann als Arbeitgeberin oder Arbeitgeber einen aktiven Beitrag für das passende Umfeld leisten. Viele Arbeitgebende unterschätzen diesen Faktor. Dabei sind Burnout, Stress und arbeitsbedingte psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch. Wer sich um Wohlbefinden und ganz konkret und aktiv um die Gesundheit seiner Mitarbeitenden kümmert, erzeugt eine Win-win-Situation: Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt fühlen, sind motivierter und produktiver – und fehlen weniger am Arbeitsplatz. Das schont Ressourcen und spart Kosten.

In diesem Sinne spielt das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) eine grosse Rolle. Dabei umfasst das betriebliche Gesundheitsmanagement zum einen Massnahmen zur Gesundheitsprävention, wie z. B. die Schulung von Führungskräften für eine wertschätzende Teamkultur, den richtigen Umgang mit schwierigen Mitarbeitendensituationen und Gesprächsführung. Mitarbeitende können mit Workshops für mehr Arbeitssicherheit und Seminaren zu den Themen psychische Gesundheit, Umgang mit hohen Belastungen, Abgrenzung von Beruf und Privatleben sowie Ergonomie am Arbeitsplatz gefördert werden. Die Wiedereingliederung von erkrankten und verunfallten Mitarbeitenden ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Gesundheitsmanagements für Mitarbeitende. Für die finanzielle Absicherung von Angestellten im Alter, bei Unfall oder Krankheit gibt es zudem Versicherungen wie die Unfall- und Krankentaggeldversicherung sowie berufliche Vorsorgelösungen.

Dabei umfasst ein gutes Gesundheitsmanagement für Mitarbeitende sowohl Massnahmen zur Gesundheitsprävention (wie z. B. für mehr Arbeitssicherheit, einen ergonomischen Arbeitsplatz oder Aktionen zum Erhalt und Verbesserung der psychischen Gesundheit) als auch Wiedereingliederungsprozesse, falls ein Mitarbeitender über einen längeren Zeitraum auszufallen droht oder bereits ausgefallen ist.

Für die finanzielle Absicherung von Mitarbeitenden im Alter, bei Unfall oder Krankheit gibt es ergänzende Versicherungen wie eine Unfall- und Krankentaggeldversicherung und berufliche Vorsorgelösungen.

Damit sich die Mitarbeitenden wohlfühlen, ist auch eine gute Work-Life-Balance wichtig. In jedem Unternehmen kommt es einmal zu Peaks und es muss mehr bzw. unter mehr Druck gearbeitet werden. Dies sollte nicht zur Regel werden und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeben sollten stets aktiv um einen Ausgleich bemüht sein. Auch flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, tragen zu einer besseren Work-Life-Balance bei.

Karriere fördern
Auch und vor allem in unsicheren Zeiten wollen die Menschen wissen, wie ihre berufliche Zukunft aussieht. Die Arbeitskräfte von heute wollen wissen, was sie von ihrem Arbeitgeber oder ihrer Arbeitgeberin erwarten können, um besser einzuschätzen, ob sich eine langfristige Zusammenarbeit lohnt. Stagnation kann zu Demotivation, zu stiller Kündigung und schliesslich zur richtigen Kündigung führen. Unternehmerinnen und Unternehmer sollten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten zu erweitern und beruflich zu wachsen – und zwar aktiv, ohne darauf zu warten, dass die Mitarbeiter sich schon melden werden, wenn sie Interesse an einer Weiterbildung haben. In Mitarbeitergesprächen sollten konkrete Ziele abgesteckt und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden. Workshops, Coachings, Weiterbildungen, Stunden freigeben zum Erwerb eines höheren Bildungsabschlusses oder eine Promotion, Traineeprogramme, Jobrotation – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Mitarbeitende zu fördern und in ihren beruflichen Zielen zu unterstützen.

Manager schulen
Die besten Strategien zur Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung sind zum Scheitern verurteilt, wenn die Manager bzw. Vorgesetzten sie nicht mittragen. Unzufriedenheit mit dem direkten Vorgesetzten zählt zu den häufigsten Gründen für eine Kündigung. Dabei liegen nicht immer mangelnder Respekt oder fehlende Wertschätzung von Seiten des Vorgesetzten vor. Oft besteht vielmehr ein Kommunikationsproblem zwischen den Parteien. Wer Vorgesetzte an Schulungen zu Themen wie aktives Zuhören, Teambildung, Kommunikation mit Diplomatie und Taktgefühl und Aufbau von Beziehungen teilnehmen lässt, versetzt sie in die Lage, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser zu verstehen und sie so motivieren, anleiten und eine Beziehung zu ihnen aufbauen zu können.

Gründe für die Unzufriedenheit
Zu den häufigsten Kündigungsgründen bzw. Gründen für einen Unternehmenswechsel gehört noch immer das Gehalt. Aber es gibt weitere Faktoren, die nicht unbedingt zur Kündigung, aber zu hoher Unzufriedenheit und damit wenig Engagement führen können. Dazu gehören:

  • Unzufriedenheit mit der Unternehmensleitung bzw. den Vorgesetzten
  • Schlechte Work-Life-Balance
  • Mangelnde Wertschätzung
  • Geringe Aufstiegschancen

Es zeigt sich: Ein gutes Gehalt kann viel ausgleichen, ist aber nicht alles. Denn wenn es kaum noch Freizeit gibt oder keine Chancen, auf der Karriereleiter den nächsten Schritt zu gehen, relativiert sich die gute Bezahlung schnell. Es gilt, die Gründe für die Unzufriedenheit der Mitarbeiter zu kennen, um entsprechende Gegenmassnahmen einzuleiten. Der Schlüssel heisst hier Kommunikation: Wie wäre es mit einem Bleibegespräch, wenn ein Mitarbeiter sich unzufrieden zeigt oder mit dem regelmässigen Einholen von Feedbacks, um herauszufinden, was das Unternehmen tun kann, um wertvolle Mitarbeiter zu halten und besser zu motivieren?

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