Experten-Interviews

März 2021

Employer Branding und Unternehmenskultur: «Eine begeisternde Vision, die vom ganzen Team getragen wird»

Wie baut man eine Unternehmenskultur auf, die Mitarbeitende begeistert? Welche Werte müssen gelebt werden, damit jeder und jede sich täglich mit Herzblut für das Team einsetzt? Wir haben dazu mit Matthias Keller, CEO des mehrfach von «Great Place to Work» als beste Schweizer Arbeitgeberin ausgezeichneten IT-Dienstleisters UMB, gesprochen. Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich alle mit Begeisterung engagieren können, hat für Keller höchste Priorität. Im Interview erzählt er, welche Werte bei UMB gelebt werden, welche Teambuilding-Massnahmen die Zusammenarbeit stärken und wie daraus eine attraktive Arbeitgebermarke entsteht.

Von: Dave Husi   Teilen  

Dave Husi

Dave Husi ist Chefredaktor von personalSCHWEIZ.
Zuvor hat er bei einem Medien-Startup Gründerluft geschnuppert und war bei einem Fachverlag im Medizinbereich journalistisch tätig.

Employer Branding und Unternehmenskultur

Herr Keller, UMB hat zum wiederholten Mal einen Award von Great Place to Work erhalten. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Wir werden von Great Place to Work seit acht Jahren als beste Schweizer Arbeitgeberin ausgezeichnet. Diese Erfolge und vor allem die Konstanz bedeuten für uns als Team wie auch für mich persönlich sehr viel. Sie zeigen uns, dass wir mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung unseres Great Place to Work auf dem richtigen Weg sind.

Die Mitarbeitenden von UMB scheinen das Unternehmen zu lieben. Was macht UMB besonders oder anders als vergleichbare Unternehmen?
Erstens möchte ich erwähnen, dass wir bei UMB keine Mitarbeitenden haben, sondern ein Team bestehend aus Kolleginnen und Kollegen sind. Ihre Frage wird uns sehr oft gestellt. Natürlich könnte ich Ihnen jetzt eine lange Liste aufzählen, von interessantem Arbeitsinhalt, attraktiven Anstellungsbedingungen über Jahresarbeitszeit bis zum Zeit-für-Dich-Tag am Geburtstag. Der wichtigste Faktor ist aber, dass wir uns vor zehn Jahren zum Ziel gesetzt haben, den Great Place to Work Award in Europa zu gewinnen. Letztes Jahr haben wir es auf dem europäischen Level bereits auf Rang 5 von über 3000 Unternehmen geschafft. Der Weg ist das Ziel. Wir überlegen uns laufend, wie wir als Arbeitgeberin noch attraktiver werden können. Und bei all diesen Überlegungen steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Es ist meine persönliche Ambition als Unternehmer, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle mit Begeisterung engagieren können.

UMB ist ein IT-Unternehmen. Welche Dienstleistungen erbringen Sie für einen typischen Kunden?
Wir glauben, Zeit ist eine der wertvollsten Ressourcen der Welt. In einer Ära beispielloser Auswahl und steigender Innovationsgeschwindigkeit verändern sich die Erwartungen der Kunden immer schneller. Zeit ist daher der Rohstoff, um aus Ideen grossartige Projekte zu machen. Wir kreieren mit smarten IT-Lösungen Zeit, damit unsere Kunden ihre Ideen umsetzen können. Dafür bieten wir mit unseren Consulting-, Engineering-, Sourcing- und Solutions-Services das gesamte Spektrum an Leading Edge Services an, die ein Unternehmen für seine Digital Journey heute braucht.

Die IT-Branche ist vom Fachkräftemangel besonders stark betroffen.Ist cleveres Employer Branding die wichtigste Massnahme, um diesem Trend entgegenzuwirken?
Employer Branding definiert das Erscheinungsbild gegen aussen. In diesem Sinne ist es sicher eine wichtige Massnahme. Viel wichtiger ist, dass das, was gegen aussen kommuniziert wird, innen wirklich gelebt wird.

Welchen Stellenwert hat Employer Branding in Ihrem Unternehmen?
Das Employer Branding geniesst einen sehr hohen Stellenwert. Aufgrund des Fachkräftemangels in unserer Branche herrscht ein «War for Talents». Wir durften auch im vergangenen Jahr wachsen und 125 neue Kolleginnen und Kollegen für unser Team begeistern; dabei spielt unser grossartiges Employer Branding sicher eine entscheidende Rolle. Besonders schön ist jedoch, dass auch viele durch Empfehlungen aus unserem Team den Weg zu uns gefunden haben. Employer Branding durch unser Team im Bekannten- und Freundeskreis ist aus unserer Sicht die nachhaltigste Rekrutierungsmethode.

Als wie wichtig erachten Sie digitale Arbeitgeberbewertungsplattformen wie z.B. Kununu für das Image Ihres Unternehmens?
Auch diese sind wichtiger Bestandteil für die Reputation unseres Unternehmens. Die Transparenz, welche Plattformen wie beispielsweise Kununu schaffen, gibt den Menschen die Möglichkeit, hinter die Kulissen eines Unternehmens zu schauen. Auch deshalb reicht es heute nicht mehr, nur gutes Employer Branding zu betreiben, sondern was gegen aussen kommuniziert wird, muss innen auch gelebt
werden.

Wie erschafft man eine attraktive Arbeitgebermarke?
Eine begeisternde Vision, die vom ganzen Team getragen wird, eine transparente Strategie und ein klares Bekenntnis zum Weg Richtung Great Place to Work, verbunden mit den erforderlichen Investitionen. Jede Kollegin und jeder Kollege soll die Sinnhaftigkeit ihres oder seines Engagements für den Gesamterfolg des Teams verstehen und Wertschätzung für die persönliche Leistung erfahren können. Darauf basierend kommt der kommunikative Auftritt, der die gelebten Werte gegen aussen präsentiert.

Damit eine Arbeitgebermarke glaubwürdig ist, sollte sie in Einklang mit der Unternehmenskultur stehen. Wie handhaben Sie dies bei UMB?
Indem man dem Grundsatz folgt: Wie im Innen so im Aussen. Zuerst wird umgesetzt, intern gelebt und dann gegen aussen kommuniziert. Das ist für uns die nachhaltige Methode für den Aufbau einer glaubwürdigen Arbeitgebermarke.

«Vor zehn Jahren haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Great Place to Work Award in Europa zu gewinnen.»

Was verstehen Sie unter einer guten Unternehmenskultur? Welche Werte sind Ihnen besonders wichtig?
Inspirierend, begeisternd, einfach. Mit unserem Know-how wollen wir unsere Kunden inspirieren, mit unseren Services begeistern und ihnen das Leben durch zusätzliche Zeit, die wir für sie kreieren, einfacher machen. Eine Unternehmenskultur ist dann gut, wenn sie authentisch ist, jede und jeder die gemeinsamen Werte verinnerlicht und sich damit identifizieren kann.

Zu einer positiven Unternehmenskultur gehört auch ein gutes Teamgefühl, welches als Basis für die Zusammenarbeitsqualität dient. Welche Teambuilding-Massnahmen setzen Sie in Ihrem Unternehmen ein?
Aus meiner Zeit im Mannschaftsspitzensport konnte ich viele Erfahrungen in die Wirtschaftswelt mitnehmen. Die beste Teambuilding-Massnahme sind aus meiner Sicht eine gemeinsame Vision und damit einhergehend gemeinsame Ziele. Wenn alle Spieler, Trainer, Betreuer und der ganze Eishockeyclub eine gemeinsame Vision haben, Schweizer Meister zu werden, entsteht eine Kraft, die kaum aufzuhalten ist. Gerade der Sport beweist immer wieder, dass nicht per se die Mannschaft mit den meisten Stars den Titel holt, sondern diejenige mit dem besten Teamspirit. Gleiches gilt für ein Unternehmen.

Welche Benefits erhalten die Mitarbeitenden von UMB?
Teil unseres Great Place to Work zu sein, diesen mitzugestalten und gemeinsam unsere Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Eine wichtige Rolle zu leisten, unsere gemeinsame Vision zu erreichen. Sich in einem sehr leistungsorientierten Umfeld mit unbegrenztem Weiterbildungsbudget und eigener UMB Academy stets weiterentwickeln zu können. Dank unserer führenden Marktpositionierung an der Spitze der technologischen Entwicklung mit dabei zu sein. Freie und flexible Arbeitsgestaltung mit Jahresarbeitszeit, Vertrauen, Anerkennung und Wertschätzung, vergünstigte Ferienmöglichkeiten, Zugriff auf unseren UMB Sicherheitsfonds für familiäre Unterstützung in Notfällen und nicht zuletzt unsere legendären UMB Partys, um nur einige Beispiele zu nennen.

Dies ist eine gekürzte Fassung des Interviews. Lesen Sie das ganze Gespräch in der aktuellen Printausgabe.

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