Aktuelles

Kolumne Dezember 2020

Vorsorge im Fokus: Ist unsere Vorsorge nachhaltig finanziert?

Jeden Monat werfen in unserer Kolumne Persönlichkeiten aus der HR- und der Wirtschaftswelt einen Blick auf aktuelle Themen und Entwicklungen. Diesen Monat schreibt die Sozialversicherungsexpertin Beatrix Bock über den Finanzierungskampf und die Tabus bei der BVG-Revision.

Von: Beatrix Bock   Teilen  

Beatrix Bock

Beatrice Bock ist Kundenberaterin bei Kessler & Co AG. Die Sozialversicherungsexpertin ist Geschäftsführerin der Sozialversicherungswelt GmbH und Dozentin der KV Zürich Business School. Sie publiziert u.a. das «Lehrbuch berufliche Vorsorge».

Vorsorge im Fokus

Das HR schreibt: Diesen Monat mit Beatrix Bock, Sozialversicherungsexpertin

Seit Jahren wird vergeblich versucht, die AHV und die berufliche Vorsorge zu reformieren, damit eine nachhaltige Finanzierung der Leistungen möglich ist. Das Ziel lautet gebetsmühlenartig, dass das Rentenniveau zu erhalten sei. Das hätten wir alle gerne. Wir leben seit Jahren länger, und das gleiche Geld soll wie von Zauberhand länger reichen. Es geht nicht ohne Mehrausgaben, und diese belasten alle, die arbeiten, ein Geschäft führen oder gar einkaufen gehen. Der Finanzierungskampf beginnt einmal mehr im Parlament und wird in der garantiert kommenden Volksabstimmung enden.

«Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld?» lautet ein altes Lied. Im Moment greift die Umverteilung von Jung zu Alt. Dieses Konzept funktioniert so gut, dass es gar offiziell in der beruflichen Vorsorge Einzug halten soll. Bald sind die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Pension, und dann kippt das ganze Umverteilungsgeschenk. Schliesslich ist die Stabilisierung der AHV (AHV 21) nur bis 2030 gedacht. Schon heute ist sicher, dass die Finanzen nicht ausreichen. Die BVG-Reform sieht zwar etwas besser aus, wobei ein Rentenextra für alle Neurentner/innen inbegriffen ist – und zwar unabhängig vom effektiven Bedarf. Besitz- und damit Rentengarantie sei Dank, lässt sich der Ruhestand prima geniessen.

Zugegebenermassen leben wir auf zu grossem Fuss zulasten der nächsten Generation. Schliesslich sind die hohen Ansprüche ja verdient, auch wenn sie letztlich die eigenen Nachkommen bezahlen. Sinnvollerweise sollte am Tabu gerüttelt werden, das Rentenniveau zu erhalten. Und wie unsere Nachbarländer werden auch wir nicht drum herumkommen, das Rentenalter der gestiegenen Lebenserwartung anzupassen. Spätestens wenn die Babyboomer den goldigen Ruhestand erreichen, fehlen die Arbeitskräfte. Die Weiterarbeit soll mit den Reformen gefördert werden – ja, sonst reicht das Geld nicht! Und wir sollten alle sparen, damit unsere individuelle Vorsorge die kommenden Lücken schliessen kann.

Diese Kolumne ist in der Ausgabe Dezember 2020/Januar 2021 von personalSCHWEIZ erschienen.

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