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Umfrage: Schweizer Bevölkerung bei BVG-Reform gespalten

Die Sorge um die Renten nimmt weiter zu, es ist dringender denn je, das System anzupassen. Doch bezüglich Reform bleibt die Schweizer Bevölkerung zutiefst gespalten, wie eine exklusive Umfrage der Groupe Mutuel in Partnerschaft mit «Le Temps», durchgeführt vom Institut MIS Trend, zeigt.

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Umfrage

Die Schweiz ist bei der Reform ihres Rentensystems zutiefst gespalten. Hätte die Bevölkerung im Juni über das Referendum gegen die Reform der 2. Säule abgestimmt, wäre das Ergebnis laut einer Umfrage unklar. 30 Prozent der Befragten sprachen sich für das Referendum aus und lehnten damit die nach langen Verhandlungen in den eidgenössischen Räten verabschiedete Reform ab. 29 Prozent waren bereit, das Referendum abzulehnen und somit den vom Parlament erarbeiteten Kompromiss zu akzeptieren. Aber es sind vor allem die 41 Prozent der Unentschlossenen, die nachdenklich stimmen. Sie zeigen, dass zu diesem Zeitpunkt bei einem so wichtigen Thema fast jeder zweite Schweizer noch zögert. Die Abstimmung findet wahrscheinlich erst im Frühjahr 2024 statt, aber die Kampagne scheint noch lange nicht entschieden zu sein und dürfte daher äusserst spannend werden.

Die exklusive Umfrage, die vom Institut MIS Trend in Partnerschaft mit der Groupe Mutuel und «Le Temps» durchgeführt wurde, zeigt auch, dass bei einer Volksabstimmung über die beiden BVG-Initiativen die FDP-Initiative im Juni ziemlich klar abgelehnt worden wäre, während die Initiative der Linken die Wählerinnen und Wähler überzeugt hätte. 56 Prozent der Befragten hätten die FDP-Initiative abgelehnt, wohingegen nur 33 Prozent sie annehmen würden. Bei der Initiative der Linken, die eine 13. AHV-Rente vorschlägt, hätten 62 Prozent der Befragten zugestimmt, während nur 26 Prozent sie ablehnen würden. Für Thomas Boyer, CEO der Groupe Mutuel, «zeigen diese Ergebnisse, dass die kommenden Abstimmungen nicht entschieden sind und das Bedürfnis nach Informationen und Erklärungen gross ist. Das ist insofern nicht erstaunlich, denn die Bevölkerung weiss, dass viel auf dem Spiel steht.»

Darüber hinaus bereitet die Inflation den Befragten weiterhin grosse Sorgen, auch wenn sie in der Schweiz kleiner ausfällt als in anderen Ländern. So befürchten 80 Prozent der Befragten, dass sich steigende Preise negativ auf ihr Leben im Ruhestand auswirken werden. Auch die Sorge um das verfügbare Einkommen im Ruhestand steigt weiter an, von 50 Prozent im Jahr 2020 auf über 60 Prozent im Jahr 2023.

Die Erhöhung des Rentenalters nimmt Fahrt auf
Bei den weiteren Reformen, die momentan diskutiert werden, beginnt sich die Idee einer allgemeinen Erhöhung des Rentenalters, als Reaktion auf den demografischen Wandel, langsam durchzusetzen. Seit 2020 die erste jährliche Umfrage durchgeführt wurde, zeichnet sich eine deutliche Veränderung ab. Die Zahl der Personen, die eine solche Erhöhung ablehnen, sinkt von 49 Prozent auf 34 Prozent. Der Vorschlag eines einheitlichen Beitragssatzes für alle Altersgruppen scheint ebenfalls zu überzeugen und findet sogar eine wachsende Zahl von Befürwortern unter den kurz vor der Pensionierung stehenden Personen. Angesichts der Energie- und Wirtschaftskrise könnten ESG-Investitionen infrage gestellt werden. Die Befragten sind jedoch gegen eine massive Rückkehr zu Investitionen in fossile Energieträger. So vertreten 35 Prozent der Befragten die Meinung, dass die Kassen vorrangig in die nachhaltige Entwicklung investieren sollten. Und 61 Prozent nehmen sogar in Kauf, dass ihre Rente durch nachhaltige Investitionen der Pensionskassen um 5 Prozent sinken könnte.

Das Splitting ist auf Kurs
Die 3. Säule wird immer beliebter: 72 Prozent der Befragten geben an, darauf zu setzen. Es würden sogar noch mehr Personen die 3. Säule nutzen, wenn die Steuerabzüge dafür steigen würden, insbesondere bei den 15- bis 29-Jährigen.

Um die Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Rentenniveau zu verringern, befürworten einige ein Splitting-Modell in der 2. Säule. In einem solchen Modell würden bei der Geburt eines Kindes die von beiden Elternteilen erworbenen Altersguthaben zu gleichen Teilen zwischen Vater und Mutter aufgeteilt. 57 Prozent der Befragten befürworten die Idee.

Die Umfrage zum Schweizer Vorsorgesystem wurde im vierten Jahr in Folge vom Institut MIS Trend in Partnerschaft mit «Le Temps» und der Groupe Mutuel durchgeführt. Sie zeigt, dass die Schweizer im Allgemeinen weiterhin Vertrauen in das Schweizer Rentensystem haben, wobei aber die Sorgen angesichts der Inflation und des anhaltenden Krieges in der Ukraine zunehmen. Das Jahr 2024 wird für die Reformen der 2. Säule entscheidend sein, denn im nächsten Jahr könnten drei wichtige Volksabstimmungen stattfinden. Eine gute Gelegenheit, den Wunsch des Volkes nach politisch vertretbaren Reformen zu testen.


Über die Groupe Mutuel
Mit mehr als 2800 Mitarbeitenden in der ganzen Schweiz steht die Groupe Mutuel im Dienst von 1,36 Millionen Einzelkunden und 28 000 Unternehmen. Als einziger umfassender Versicherer in der Schweiz positioniert sich die Groupe Mutuel als bevorzugter Ansprechpartner in den Bereichen Gesundheit und Vorsorge für ihre Einzel- und Unternehmenskunden. Der Umsatz überschreitet 5,3 Milliarden Franken. Dank ihren massgeschneiderten Versicherungslösungen in den Bereichen Grundversicherung (KVG) und Zusatzversicherung (VVG) belegt sie den dritten Rang der Gesundheitsversicherer in der Schweiz.

(Quelle: Medienmitteilung von Groupe Mutuel)

 

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