Aktuelles

Kolumne November 2022

Qualifizierte Beurteilung: Sind Assessments heute noch sinnvoll?

Jeden Monat werfen in unserer Kolumne Persönlichkeiten aus der HR- und der Wirtschaftswelt einen Blick auf aktuelle Themen und Entwicklungen. Diesen Monat schreibt Arbeitspsychologe Gian-Rico Bardy, warum gut qualifizierte Bewerber*innen Assessments schätzen.

Von: Gian-Rico Bardy   Teilen  

Gian-Rico Bardy

Gian-Rico Bardy ist Arbeits- und Organisationspsychologe sowie Coach, arbeitet am IAP und berät sowie unterstützt seit mehr als 12 Jahren unterschiedliche KundInnen in den Themen Rekrutierung, Assessment und Personalentwicklung. Als Dozent befasst er sich u.a. mit Personalgewinnung.

Qualifizierte Beurteilung

Das HR schreibt: Diesen Monat mit Arbeitspsychologe Gian-Rico Bardy

Der Arbeitsmarkt entwickelt sich, vor allem in bestimmten Branchen, weg vom Arbeitgebenden- hin zum Arbeitnehmenden-Markt, wodurch Aspekte wie z.B. «Candidate Experience» an Bedeutung gewinnen.

Wie passt nun die für Bewerbende eher negative Wahrnehmung von Assessments (AC) als «Prüfung » mit dem Bedürfnis, eine möglichst positive Bewerbungserfahrung zu machen, zusammen? Vor allem gut qualifizierte Bewerbende möchten zeigen, dass genau sie für die Position geeignet sind, und wollen entsprechend auch kritisch hinterfragt werden (Chapman et al. 2005). Ein den Qualitätsstandards entsprechendes, faires und valides AC ist hierfür prädestiniert.

Ein AC soll weniger als «Prüfung» und mehr als gegenseitige Möglichkeit eines objektiven Passungsabgleichs wahrgenommen werden. Das Unternehmen erhält neben einer guten Entscheidungsgrundlage auch die Möglichkeit, einen optimalen Onboardingprozess abzuleiten. Die Bewerbenden bekommen dafür ein qualifiziertes Feedback zur persönlichen Entwicklung und können gleichzeitig besser abschätzen, ob sie mit dem potenziellen Arbeitgeber «matchen» – oder nicht.

Ein AC ist meines Erachtens auch dann notwendig, wenn Sie nur eine einzige Bewerbung für Ihre Vakanz erhalten sollten. Je geringer die Anzahl der Bewerbungen, desto wichtiger ist es, im Sinne eines Risikomanagements zu wissen, wo allfällige Entwicklungsfelder bei den Kandidat*innen liegen. So kann sowohl die Unternehmung als auch die bewerbende Person «geschützt» bzw. optimal unterstützt werden.

Es ist wichtig, die Wahrnehmung von Assessments zukünftig ins richtige Licht zu rücken und vor allem gegenüber den Bewerbenden die Chancen aufzuzeigen. Die eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen umfassend zu präsentieren, einen Passungsabgleich zur Stelle vornehmen zu können und dazu ein unabhängiges, qualifiziertes Feedback zu erhalten, ist kein schlechter Deal. Ein Investment – aber eines, das sich lohnt!

Diese Kolumne ist in der Ausgabe November 2022 von personalSCHWEIZ erschienen.

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