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Parlamentarische Initiative angenommen: Nationalrat für flexiblere Arbeitszeiten – doch Anpassungen im OR gefährden das Ziel

Vor fast zehn Jahren wurde die parlamentarische Initiative 16.484 « Mehr Gestaltungsfreiheit bei Arbeit im Homeoffice» eingereicht – damals, als Homeoffice für viele noch mehr Ausnahme statt Normalität war. Seither hat sich die Arbeitswelt rasant verändert: Die Pandemie hat mobiles Arbeiten weiterverbreitet und digitale Technologien haben neue Möglichkeiten zur Telearbeit eröffnet. Anlässlich der Herbstsession hat das Geschäft im Nationalrat nun eine entscheidende Hürde genommen. Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) begrüsst, dass der Nationalrat das Gesetz an die heutige Arbeitswelt anpassen will. Der SAV kritisiert aber, dass er neue Einschränkungen einführt und damit das eigentliche Ziel des Vorstosses gleich selbst wieder im Obligationenrecht torpediert.
Anpassung an die Realität der Arbeitswelt
Mit der Revision wird das Arbeitsgesetz näher an die gelebte Praxis geführt. Schon heute nutzen viele Arbeitnehmende die Möglichkeit, flexibel von zuhause aus zu arbeiten. Künftig erhalten sie dafür auch die gesetzliche Grundlage, um ihre beruflichen Verpflichtungen besser mit privaten Bedürfnissen zu vereinbaren. Es geht dabei nicht darum, länger zu arbeiten, wie Kritiker behaupten, sondern darum, die Arbeitszeit eigenständiger gestalten zu können – dies ganz im Sinne einer modernen Arbeitswelt.
Mehr Spielraum statt Mehrarbeit
Kern der Reform ist die Ausweitung des Tageszeitrahmens auf 17 Stunden. Dadurch können Arbeitnehmende ihre Aufgaben während des Tages über einen grösseren Zeitraum verteilen. Zum Beispiel können sie tagsüber eine längere Pause einlegen und die Arbeit am Abend fortsetzen. Entscheidend ist: Diese neuen Freiheiten bedeuten keine Mehrbelastung, sondern eröffnen mehr Spielraum, um Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen.
Flexibilität steigert Zufriedenheit
Dass dies nicht nur Theorie ist, zeigt eine vom SAV in Auftrag gegebene Studie. 81 Prozent der Befragten gaben darin an, dass flexiblere Arbeitszeiten ihr Stressniveau senken würden. Gleichzeitig steigt die Zufriedenheit am Arbeitsplatz, und viele Arbeitnehmende sehen darin eine konkrete Hilfe, Beruf und Familie besser zu vereinbaren.
Korrekturen im Ständerat nötig
Kritisch bewertet der SAV jedoch, dass der Nationalrat neben den Anpassungen im Arbeitsgesetz auch übermässige Änderungen im Obligationenrecht beschlossen hat. Die Arbeitgeber appellieren deshalb an den Ständerat, diesen Entscheid zu korrigieren und den Fokus auf die dringend notwendige Modernisierung des Arbeitsgesetzes zu legen.
(Quelle: Medienmitteilung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands)
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