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Lohn: Vier von zehn Berufstätigen fühlen sich unterbezahlt

Erhalten Sie für Ihre Position einen angemessenen Lohn? Nein, finden vier von zehn Arbeitnehmenden in der Deutschschweiz. Den Arbeitgeber schon einmal direkt nach mehr Gehalt gefragt hat indes nur die Hälfte der Berufstätigen. Dabei kann sich Nachfragen durchaus lohnen. Und wenn es tatsächlich etwas mehr Lohn gäbe, so würde dieser zuallererst für Ferien verwendet.

Von: Mathias Liechti / COMM   Teilen  

Mathias Liechti / COMM

Mathias Liechti ist seit 2018 Chefredaktor von personalSCHWEIZ. Der Kommunikator FH hat sich in diversen Tätigkeiten bei Tageszeitungen und Onlineportalen ein breites publizistisches Know-how angeeignet.

Lohn

Im Auftrag von XING Schweiz hat das Meinungsforschungsunternehmen Marketagent.com rund tausend berufstätige Personen in der Deutschschweiz zum Thema Lohn befragt. Die wichtigsten Resultate in Kürze:

Mehr Lohn als Grund für Jobwechsel

42 Prozent der Befragten finden, dass sie für ihre Position zu wenig verdienen. 45 Prozent empfinden ihr Gehalt als angemessen, und nur 14 Prozent denken, dass ihr Lohn zu hoch ist. Die Befragten, die mit ihrem Lohn unzufrieden sind, fühlen sich vor allem gemessen an ihrer Erfahrung unterbezahlt. Auch das Übernehmen von Verantwortung und das Leisten eines Beitrags zum Unternehmenserfolg wird aus ihrer Sicht häufig zu wenig kompensiert. Die Konsequenzen lassen oftmals nicht lange auf sich warten: Die Aussicht auf mehr Lohn war für 35 Prozent der Befragten bereits einmal mit ein Grund für einen Jobwechsel. Dazu Yves Schneuwly, Geschäftsführer XING Schweiz: «Die oft zitierte Annahme, dass der Lohn für die Mitarbeitenden von heute nicht mehr zentral ist, greift zu kurz. Die Studie zeigt, trotz der zunehmenden Relevanz von weichen Faktoren wie Work-Life-Balance, Weiterbildungen und Home Office, ist der Lohn nach wie vor ein wichtiges Kriterium.»

Jungen Arbeitnehmenden sind Lohnverhandlungen unangenehm

Nur rund die Hälfte der Arbeitnehmenden (51 Prozent) haben schon einmal in einem laufenden Arbeitsverhältnis ihren Lohn verhandelt. Am häufigsten um das Gehalt gefeilscht wird im Mittelland (58 Prozent), am zurückhaltendsten sind die Beschäftigten im Raum Bern (45 Prozent). Die Zufriedenheit mit dem Gehalt und geringe Chancen auf Erfolg wurden als Hauptgründe genannt, warum das Gespräch über den Lohn bisher vermieden wurde. Vor allem jüngere Berufstätige finden es zudem unangenehm, nach mehr Lohn zu fragen. Bei den 18- bis 24-Jährigen fühlt sich jeder Dritte unwohl dabei, über den Lohn zu verhandeln. Bei den 25- bis 34-Jährigen hat noch jeder Fünfte Hemmungen. Später im Arbeitsleben liegt die Hemmschwelle deutlich tiefer. «Offene und faire Lohngespräche sind für eine gute Unternehmenskultur essentiell», erklärt Yves Schneuwly. «Bei XING arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Arbeitsmarkt zu demokratisieren. Dabei wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und geben jedem Mitarbeiter die Möglichkeit, unsere internen Lohnstrukturen einzusehen und nachzuvollziehen. Diese Transparenz bildet die Basis für einen Dialog auf Augenhöhe.»

Fragen lohnt sich

Grund für die Zurückhaltung bei den Lohngesprächen gibt es gemäss den Studienresultaten wenig. In fast der Hälfte der Fälle führte das Nachfragen tatsächlich schon zu einem höheren Gehalt, bei weiteren 13 Prozent gab es am Ende zwar nicht mehr Geld, dafür anderweitige Vorteile.

Pack die Badehose ein – es gibt mehr Lohn

Was, wenn tatsächlich mehr Geld aufs Lohnkonto fliessen würde? XING wollte wissen, was Berufstätige bei einem höheren Gehalt als Erstes verändern würden. Angeführt wird die Rangliste von häufigeren Ferien oder anderen Reisedestinationen. Auf dem zweiten Platz folgt das Sparen für die Frühpensionierung und auf Rang drei der Umzug in eine andere Wohnung oder ein anderes Haus. Ein anderes Auto, andere Kleider, aber auch mehr Spenden für wohltätige Zwecke oder Geschenke liegen alle auf den hinteren Rängen.

Traumjob, dafür weniger verdienen?

Winkt der Traumjob, so wäre rund jeder Vierte bereit, auf 10 Prozent des Gehalts zu verzichten. Jeder Zehnte würde sogar auf bis zu einen Viertel seines bisherigen Einkommens verzichten. Die Bereitschaft, für den Traumjob einen niedrigeren Lohn in Kauf zu nehmen, steigt mit der Höhe des Jahresgehalts.

 

 

 

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