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Flexibilität: Der entscheidende Faktor im «war for talents»

Resultate aus einer globalen Studie von IWG zeigen, dass Unternehmen, die kein flexibles Arbeiten anbieten, Gefahr laufen, Spitzenkräfte zu verlieren. 83 Prozent der Menschen ziehen gemäss der Studie einen Arbeitsplatz vor, der flexible Arbeit bietet vor einem unflexiblen. Rund 75 Prozent der 15’000 Befragten aus 80 Ländern glauben, dass flexibles Arbeiten zur neuen Normalität geworden ist.

Von: Mathias Liechti / COMM   Teilen  

Mathias Liechti / COMM

Mathias Liechti ist seit 2018 Chefredaktor von personalSCHWEIZ. Der Kommunikator FH hat sich in diversen Tätigkeiten bei Tageszeitungen und Onlineportalen ein breites publizistisches Know-how angeeignet.

Flexibilität

In den letzten zehn Jahren haben 85 Prozent der Unternehmen eine flexible Arbeitsplatzpolitik eingeführt oder planen, eine einzuführen. Die Studienergebnisse zeigen, dass es bezüglich der Definition wie ein «durchschnittlicher Arbeitstag» auszusehen hat, eine Machtverschiebung hin zum Arbeitnehmer gegeben hat. Für die Mehrheit der Befragten ist die Definition einer flexiblen Arbeitsplatzpolitik die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz zu wählen und zu wechseln.


Doch nicht alle Unternehmen können das Konzept des flexiblen Arbeitens voll umsetzen. 60 Prozent der Befragten geben an, dass eine dafür nötige Veränderung der Unternehmenskultur das Haupthindernis für die Umsetzung einer flexiblen Arbeitsplatzpolitik ist. Dies ist besonders für Unternehmen mit langjährigem, unflexiblem Arbeitsansatz eine Herausforderung. 76 Prozent der Schweizer Befragten sehen darin die grösste Herausforderung. Über 50 Prozent der Schweizer glauben, dass die Vorteile der flexiblen Arbeit in ihrem Unternehmen noch unklar sind.


Mark Dixon, CEO und Gründer von IWG, sagte: «Letztes Jahr hat unsere Global Workspace Survey davon gesprochen, dass wir einen Wendepunkt erreicht haben. Heute wird flexibles Arbeiten stark als Norm für jene Unternehmen gesehen, die auf Produktivität und Agilität setzen und den «war for talents» gewinnen wollen. Die Hälfte aller Befragten geben an, mindestens die Hälfte der Woche ausserhalb des Hauptstandortes ihrer Firma zu arbeiten.


Die Forschung von IWG zeigt, dass Unternehmen, die die finanziellen und strategischen Vorteile eines flexiblen Arbeitsplatzes noch nicht berücksichtigt haben, dies jetzt tun müssen. Andernfalls werden sie als nicht mehr zeitgemäss angesehen bezüglich ihrer Definition eines grossartigen Arbeitstags – sowohl von Konkurrenten als auch von Arbeitskräften. Dies würde das Risiko, Talente zu verlieren, vergrössern.»

Talente gewinnen und halten


71 Prozent der Unternehmen sind gemäss Studie der Meinung, dass sie dank flexiblem Arbeiten ihren Talentpool erweitern können. Fast 80 Prozent der Unternehmen führen flexible Arbeit an, um ihre Mitarbeiter länger halten zu können. 32 Prozent der Mitarbeiter sagen, dass sie flexible Arbeit einer prestigeträchtigeren Rolle vorziehen würden.


Diese Ergebnisse lassen sich mit dem verstärkten Fokus auf Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erklären: Flexible Arbeitszeiten sollen dieses Gleichgewicht um 78 Prozent verbessern. Die Ergebnisse zeigen auch, dass ein flexiblerer Arbeitsplatz ein integrativeres Arbeitsumfeld fördern soll, mit Vorteilen für Eltern, ältere Arbeitnehmer, Menschen, die unter Stress leiden oder mit psychischen Problemen kämpfen.

Kein Pendeln mehr?


Die Ergebnisse der IWG Studie zeigen, dass für 40 Prozent der Menschen weltweit pendeln der schlimmste Teil des Tages ist. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass pendeln bis 2030 obsolet sein wird. Die Pendler sind zunehmend verärgert über ihren Weg zur Arbeit und jeder fünfte (22%) Befragte glaubt, dass er aufgrund von Verspätungen regelmässig zu spät zur Arbeit kommt. Fast die Hälfte (48%) der Arbeitnehmer arbeitet beim Pendeln. Entsprechend sind 42 Prozent der Meinung, dass ihre offizielle Arbeitszeit auch die Reisezeit umfassen sollte.

Produktivität


85 Prozent der befragten Unternehmen weltweit – und 97 Prozent der befragten Schweizer – bestätigen, dass die Produktivität in ihrem Unternehmen durch mehr Flexibilität gestiegen ist. Über 40 Prozent der Befragten meinen, dass die Produktivität durch flexibles Arbeiten um rund 20 Prozent gesteigert werden konnte. Diese Zahlen sind wichtig, da gemäss UN die globale Verlangsamung der Produktivität in den letzten Jahren eines der prägendsten Merkmale der Weltwirtschaft war.

Agilität und Unsicherheit


55 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie 2019 agiler sein wollen. Mehr als ein Drittel der Unternehmen strebt in diesem Jahr eine internationale Expansion an, und die Mehrheit der Befragten (64%) gibt an, dass sie durch flexible Arbeit die Markteinführung in neue Länder beschleunigen wollen. 66 Prozent wollen mit flexiblen Arbeitsbedingungen ihr Wachstum unterstützen. 65 Prozent setzen auf flexible Arbeit um die Investitions- und Betriebskosten zu senken. Für besseres Risikomanagement & Portfoliokonsolidierung setzen ebenfalls 65 Prozent auf flexibles Arbeiten.

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