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Einstellungsabsichten bleiben auf einem historischem Rekordniveau: Schweizer Unternehmen setzen auf grenzüberschreitende Rekrutierung, um beispiellosem Talentmangel zu begegnen

Zürich und Morges, 14. März 2023 – Mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 31% bleiben die Schweizer Arbeitgeberinnen für das zweite Quartal 2023 trotz verschiedener wirtschaftlicher Risiken sehr positiv. Der ManpowerGroup Employment Outlook Survey zeigt darüber hinaus, dass die grosse Mehrheit der Unternehmen Schwierigkeiten bekundet, offene Stellen zu besetzen.

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Einstellungsabsichten bleiben auf einem historischem Rekordniveau

«Die Ergebnisse der ManpowerGroup-Umfrage zeigen einen Rekordwert für die Beschäftigungsaussichten in der Schweiz. Jedoch leidet der Arbeitsmarkt weiterhin unter einem starken Fachkräftemangel, was für Arbeitgeberinnen eine Herausforderung bei der Besetzung offener Stellen bedeutet. Um diesem Problem zu begegnen, ist es für Unternehmen entscheidend, die Bedürfnisse und Erwartungen der Arbeitnehmer zu berücksichtigen und entsprechend attraktivere und flexiblere Arbeitsbedingungen anzubieten» fasst Jan Jacob, Country Manager Manpower Group Schweiz, zusammen. 

Auf die Frage, wie viel Schwierigkeiten aktuell bei der Besetzung von Stellen bestehen, sagen 21% der Befragten, dass sie keine Probleme haben. 63% geben an, dass sie einige Schwierigkeiten haben, 13% haben grosse Schwierigkeiten. Im Umgang mit den Fachkräftemangel gaben 38% der Unternehmen an, die Anstellung durch flexible Arbeitszeit und Teilzeitarbeit attraktiver zu machen. Je 32% der Unternehmen erwähnten, potenzielle Arbeitskräfte mit höheren Löhnen und zusätzlicher Flexibilität beim Arbeitsplatz zu locken. 

Eine mögliche Lösung für den Fachkräftemangel sehen die Unternehmen beim Recruiting im Ausland. Knapp 50% wollen in den nächsten 12 Monaten mehr (11% der Befragten) oder gleichviele Arbeitnehmende (37% der Befragten) im Ausland anwerben. Demgegenüber geben 16% an, weniger Arbeitskräfte grenzüberschreitend zu suchen. 26% stellen nur Arbeitskräfte innerhalb der Schweiz an.

Gesuchte Fachqualifikationen sind vor allem IT- und Datenkompetenz, gefolgt von HR-Qualifikationen sowie Fertigkeiten im Bereich Betrieb und Logistik. Bei den Soft Skills rücken klassische Tugenden wie Problemlösungskompetenz, Verantwortungsbewusstsein und kritisches Denken in den Vordergrund. Unternehmen haben jedoch auch Mühe, Mitarbeitende mit gestalterischen und sozialen Fähigkeiten wie Kreativität, Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und Führungspotenzial zu finden. Um die gefragten Soft Skills zu erlangen, setzten 57% der Unternehmen auf Training der bestehenden Mitarbeitenden. 

«Die Nachfrage nach IT- und Datenspezialisten sowie HR-Personal bleibt weiterhin hoch. Neben fachlichen Kompetenzen werden zunehmend auch Soft Skills gefordert. In der Zeit der digitalen Transformation, welche Veränderungen der Arbeitsprozesse und -methoden mit sich bringt, werden Eigenschaften wie Veränderungsbereitschaft, Kreativität und Teamfähigkeit notwendig, um den Wandel erfolgreich zu gestalten», hält Jan Jacob fest.

Rekordverdächtige Beschäftigungsaussichten
Im zweiten Quartal von 2023 wachsen die positiven Einstellungsabsichten der Schweizer Arbeitgeberinnen im Vergleich zum Q1 2023 nochmals: 44% der Unternehmen planen Personal einzustellen. Demgegenüber stehen 40% die keine Veränderungen in ihrer Belegschaft vornehmen wollen. Der bereinigte Nettobeschäftigungsausblick übertrifft mit 31% sogar den bisherigen Rekordwert von 30% aus dem ersten Quartal von 2022 (siehe Grafik).

Sechs von sieben Schweizer Regionen melden für das zweite Quartal 2023 positive Beschäftigungsaussichten. Die Marktstimmung ist besonders in der Zentralschweiz und der Ostschweiz optimistisch, wobei dort die Einstellungsabsichten von 15% auf 35% respektive von 23% auf 38% kletterten. Einzig die Region Tessin erlitt einen Einbruch von 45% auf 19% gegenüber dem letzten Quartal, wobei dieser Wert immer noch höher liegt als im gleichen Quartal im Vorjahr (siehe Grafik).

Kommunikationsbranche top, IT-Branche flop
Von den positiven Beschäftigungsaussichten profitieren Arbeitnehmende in den neun befragten Wirtschaftszweigen unterschiedlich (siehe Grafik).

Im Segment «Kommunikationsdienste» übertreffen die Einstellungsabsichten im Q2 2023 (66%) die bereits sehr hohen Werte vom gleichen Quartal im Vorjahr (50%) sowie die Werte vom letzten Quartal (30%) nochmals deutlich. Auch Fachkräfte im Bereich Gesundheitswesen bleiben weiterhin sehr gesucht. Lagen der Nettobeschäftigungsausblick im Bereich "Gesundheitswesen & Life Science" im letzten Quartal noch bei 17%, sind es im Q2 2023 bereits wieder 37%. Die steigende Nachfrage im Bereich Life Science dürfte auf das anhaltend schwierige Arbeitsumfeld nach der Pandemie zurückzuführen sein. Ähnlich krisenabhängig dürfte auch das stark wachsende Segment «Energie und Versorgung» sein, das gegenüber seiner ersten Quartalsmessung überhaupt im Q1 2023 von 19% auf 39% anstieg. Die Energiemangellage scheint sich bei diesen Unternehmen positiv auf die Beschäftigungsaussichten auszuwirken.

Gegenüber Q1 2023 vermelden drei von neun Segmenten einen rückläufigen Trend in der Nettobeschäftigung; Gegenüber Q2 2022 sind es vier von neuen. Obwohl IT- und Datenkenntnisse von Unternehmen aller Branchen weiterhin stark nachgefragt sind, erfuhr das Segment «Informationstechnologie» einen Taucher (von 55 % auf 36 %), wobei verschiedene Firmen in der IT-Branche mit Entlassungswellen kämpfen. Auch das Segment «Finanzwesen & Immobilien» war leicht rückläufig (18% auf 11%).

EMEA meldet weltweit die schwächsten Aussichten
Auch die Arbeitgeberinnen in den Nachbarländern bleiben zuversichtlich für das erste Quartal 2023. Sie sehen in Österreich 28%, Frankreich 26%, Deutschland 19% und Italien 17% Neueinstellungen voraus. Bei all diesen Ländern sind die Werte im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen, einzig in Frankreich kam es zu einem minimen Rückgang der Einstellungsabsichten.

Global sind die Beschäftigungsaussichten ebenfalls positiv. Weltweit wird mit einem Nettobeschäftigungsausblick von 23% gerechnet. Im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sind die Erwartungen (18%) ebenfalls positiv, wobei dieser Wert unter demjenigen von Q2 2022 (22%) liegt.

Über den ManpowerGroup Employment Outlook Survey
Der ManpowerGroup Employment Outlook Survey ermittelt jedes Vierteljahr die Prognosen der Unternehmen zum Personalbestand im kommenden Quartal. International befragt die ManpowerGroup rund 40’000 Arbeitgeber in 40 Ländern. In der Schweiz wird die nationale Umfrage von Right Management Consultants durchgeführt. Dabei wurden über 500 Arbeitgeber aus verschiedenen Branchen befragt..

Die vollständigen Ergebnisse des ManpowerGroup Employment Outlook Survey finden Sie hier: https://go.manpowergroup.com/meos.

Die Saisonbereinigung ist eine statistische Methode, mit der Daten frei von saisonalen Faktoren betrachtet werden, wie beispielsweise Ferienzeiten oder Jahreszeitenwechsel. Die saisonbereinigten Daten ergeben ein genaueres Ergebnis und bieten ein repräsentativeres Bild von langfristigen Arbeitsmarkttrends. Seit dem 2. Quartal 2008 wird das Verfahren TRAMO/SEATS für die Saisonbereinigung angewendet, das von Eurostat und der Europäischen Zentralbank empfohlen wird und auf internationaler Ebene weit verbreitet ist. In der Schweiz wird die Netto-Arbeitsmarktprognose seit dem 3. Quartal 2008 saisonal bereinigt.

(Quelle: Medienmitteilung der Manpower Group Switzerland)

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