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So etablieren Sie eine Lernkultur: Lernen als Kernkompetenz

«Letztes Jahr LinkedIn, jetzt das. Hört das auch einmal auf?», stöhnte kürzlich eine Teilnehmerin an einer ChatGPT-Weiterbildung. Was sie damit meinte: Kaum hatte sie sich mit einem Tool vertraut gemacht, folgte schon das nächste, das ihre Arbeitsweise umzukrempeln drohte. Doch die Geschwindigkeit der technologischen Veränderung – und damit die Notwendigkeit, sich laufend weiterzubilden – wird kaum nachlassen. Laut «WEF Future of Work Report 2025» werden bis ins Jahr 2030 39% der heute gefragten Fähigkeiten überholt sein und durch neue ersetzt. Berufliche Bildung ist somit nichts, das man einmalig absolviert. Vielmehr wird das Lernen selbst zur Kernkompetenz, Lernfähigkeit zum neuen Wissen. Damit Mitarbeitende mit diesem Tempo nicht nur Schritt halten, sondern sich motiviert weiterentwickeln, braucht es eine betriebliche Lernkultur, die das ermöglicht, sagt Bildungsexpertin Sonja Schneiderbauer.
Entwicklung sichtbar machen
Zunächst einmal: Der Weg ist das Ziel. «Sich die Lernfortschritte bewusst zu machen und zu sehen, was man geschafft hat, halte ich für einen zentralen Bestandteil eines gelingenden Lernprozesses», sagt die Expertin. Weiterbildungen sollten nicht als isoliertes Ereignis betrachtet werden, sondern als Teil einer Lernbiografie, die sich über Jahre hinweg entfaltet, empfiehlt sie. Denn: Wer seine Entwicklung regelmässig reflektiert, bleibe motivierter dran. Jedoch werde bei Weiterbildungen oft nur auf das Diplom geschaut, während die Lernfortschritte zu wenig gewürdigt werden. «Fragen Sie sich: Wie habe ich mich während meiner Lernreise verändert – fachlich sowie persönlich?» Führungskräfte können hierbei unterstützen, indem sie Raum für Reflexion anbieten, etwa im gemeinsamen Gespräch. «Wichtiger als ein Abschluss ist oft die Erkenntnis, was man auf dem Weg gelernt hat», sagt die Expertin …