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Corporate Volunteering: Mistgabel statt Aktenkoffer

Das Corporate-Volunteering-Angebot von Caritas-Bergeinsatz verbindet ein eindrückliches Team-Building-Erlebnis mit sozialem Engagement und hilft, die Existenz von Schweizer Bergbauern zu sichern. So wird der Firmenausflug zu einem Erlebnis — und bewirkt gleichzeitig Gutes.

Von: Franziska Wiesner   Teilen  

Franziska Wiesner

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Corporate Volunteering

Caritas Schweiz organisiert neu eintägige Einsätze für Firmen auf Bauern­höfen in den Schweizer Bergen. Unter der Anleitung des Bergbauern oder der Bergbäuerin packen Mitarbeitende von Firmen während einem Tag auf dem Bergbauernhof dort an, wo viel Hand­arbeit gefragt ist und Maschinen nur noch punktuell zum Einsatz kommen. Die Arbeiten auf dem Bergbetrieb sind vielfältig und umfassen Tätigkeiten wie einfache Holzarbeiten im Wald, das Entbuschen von Weide- und Ökoflächen, das Säubern von Wiesen und Weiden oder das Zäunen von Weiden.

Innovative Ideen und Identifikation

Der Firmen-Bergeinsatz ist ein Angebot für Unternehmen, die ihre soziale Verantwortung gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden konkret zum Ausdruck bringen wollen. Ihren Mitarbeitenden ermöglichen sie nicht nur freiwilliges Engagement, sondern bieten ihnen zugleich ein einmaliges Erlebnis und einen abwechslungsreichen Tag fernab des Arbeitsalltags.

Sinnvolles gemeinschaftliches Arbeiten und ein besonderes Naturerlebnis schaffen Raum für neue Erfahrungen und innovative Ideen. Corporate Volunteering stärkt die Teamarbeit und die Identifika­tion der Mitarbeitenden mit der Firma.

Die Einsätze sind für Gruppen von 5 bis 20 Mitarbeitenden geeignet und finden im landschaftlich faszinierenden Vor­alpen- und Alpenraum statt. Auf der Webseite von Caritas-Bergeinsatz sind die Standorte aufgeführt, welche aktuell Hilfe von Freiwilligen benötigen. Bei der Wahl eines passenden Einsatzbetriebs berät Caritas jede Anfrage individuell. Spezielle Kenntnisse für einen solchen Team­anlass in den Bergen braucht es keine. Jede und jeder kann einen Bergeinsatz leisten. Das Wichtigste ist die Motivation, anzupacken und einen Tag im Freien zu arbeiten.

Interview mit Thomas Erni, VP Human Resources von DHL Express

Herr Erni, Sie werden diesen Frühling gemeinsam mit der Geschäftsleitung von DHL Express Schweiz einen Bergeinsatz leisten. Welchen Wert haben Team-Building-­Events aus HR-Perspektive und welche Vorteile versprechen Sie sich davon?

Arbeiten im Team ist für uns zentral. Unser Business-Modell basiert darauf, dass Menschen Hand in Hand und über alle Grenzen hinweg mit Menschen zusammenarbeiten. Anders wäre es nicht möglich, dass DHL Express Briefe und Pakete schnell und sicher von jedem Ort auf diesem Planeten zu jedem beliebigen anderen senden kann. Aus Erfahrung wissen wir, dass Menschen besser zusammenarbeiten können, wenn sie sich persönlich kennen. Deshalb investieren wir viel Zeit und Geld in Team-Building, lokal und auch global. Interne Aus- und Weiterbildungen werden bei uns häufig landesübergreifend gemacht. Oder wir veranstalten interne internationale Fussballturniere, bei denen jedes Land eine Mannschaft und ein Supportteam stellen kann. Uns ist wichtig, dass die Vernetzung von Mensch zu Mensch unabhängig von der hierarchischen Stellung in der Firma stattfinden kann. Je besser sich die Menschen kennen, desto besser arbeiten sie zusammen – trotz sprachlicher, kultureller, politischer oder religiöser Unterschiede.

Und was erwarten Sie konkret vom Corporate-Volunteering-Einsatz mit Caritas?

Als eine der weltgrössten Organisa­tionen sind wir uns der Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, der Gesellschaft und der Umwelt sehr bewusst. Wenn wir Team-Building mit einem gemeinnützigen Einsatz verbinden können, ist das für uns optimal. Am Bergeinsatz von Caritas nehmen wir mit der Geschäftsleitung von DHL Express Schweiz teil. Da wir alle an unterschiedlichen Standorten arbeiten und uns nur selten sehen, erwarten wir von diesem Einsatz, dass wir uns gegenseitig besser, persönlicher und als Menschen – und nicht nur in unserer Funktion als Mitglieder der Geschäftsleitung – kennenlernen. Die Zusammenarbeit wird dadurch einfacher, kooperativer und konstruktiver. Ausserdem macht es ganz einfach auch mehr Spass, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man kennt und mit denen man etwas Gemeinsames erlebt hat. In unseren Firmenleitsätzen ist gesellschaftliche Verantwortung tief verankert. Gerade deshalb ist es unerlässlich, dass die Geschäftsleitung hier mit gutem Beispiel vorangeht und diesen bedeutsamen Aspekt unserer Kultur in unserer Organisation vorantreibt. Wir erwarten, dass wir mit diesem Einsatz anderen Menschen wirklich helfen können. Dass wir konkret mit anpacken können und direkt sehen, wie wir damit das Leben anderer Menschen verbessern.

Was hat Sie am Konzept von Caritas überzeugt?

Mit Caritas wird Corporate Social Responsibility konkret und bleibt nicht nur ein Schlagwort. Uns ist wichtig, dass wir tatsächlich mit anpacken können und mit unseren Händen einen wertvollen Beitrag leisten können. In einer Leitungsposition in einer grossen Organisation läuft man Gefahr, abzuheben und die Bodenhaftung etwas zu verlieren. Und genau das wollen wir verhindern. Wir wollen uns auch nicht einfach aus der Verantwortung «freikaufen» mit einer grosszügigen Spende. Wir wollen direkt in Kontakt mit den Menschen treten, die wir unterstützen, damit wir genau das tun können, was diesen Menschen am meisten nützt, und wir direkt ein Resultat unseres Einsatzes sehen können. ­Caritas ermöglicht uns genau das.

Gibt es innerhalb des Teams auch Skepsis gegenüber dem Einsatz? Immerhin lernt man die Arbeitskollegen von einer ganz anderen, nämlich sehr persönlichen, Seite kennen.

Eigentlich nicht. Wie gesagt, es ist uns wichtig, dass wir uns gegenseitig gut kennen, und entsprechend haben wir schon öfters ähnliche Team-Building-Events gemacht. Wir schauen auch, dass wir Personen in unserem Unternehmen haben, die in unsere Kultur passen und unsere Werte Respekt, Transparenz, Offenheit und Ehrlichkeit vertreten, die mit Interesse auf andere Menschen zugehen.

Ist Corporate Volunteering Teil der Unternehmenskultur bei DHL-Express?

Das ist ein sehr wichtiger Teil in unserer Firma. Unsere Mission «Connecting People. Improving Lives» wenden wir nicht nur auf unsere Kunden an, die wir verbinden, indem wir einen Brief oder ein Paket von einem Menschen zum anderen senden und dadurch, wenn es sich z.B. um die Lieferung wichtiger Medikamente handelt, das Leben verbessern. Für uns ist auch wichtig, dass wir die Menschen innerhalb unserer Unternehmung über alle Grenzen hinweg miteinander verbinden und dadurch das Leben unserer Mitarbeitenden ein wenig besser machen. Und genau so wichtig ist uns, dass unsere Mitarbeitenden Menschen in ihrem Umfeld miteinander verbinden und durch freiwillige gemeinnützige Einsätze das Leben einzelner Menschen und das Zusammenleben als solches ein klein wenig besser machen.

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