Das HR schreibt: Diesen Monat mit Diana Martinelli, CEO und Beraterin bei DI MIND

Die Tage werden immer länger, die Sonnenstunden locken Tausende Menschen nach draussen. Egal, ob es die nigelnagelneuen Laufschuhe, das vollgefederte E-Bike oder das funkelnde Cabriolet sind. Bevor wir durchstarten, wird alles auf den kleinstmöglichen Rollwiderstand geprüft oder den richtigen Motorensound gecheckt. Wie sieht es aber mit der ausführenden Person aus? Sind wir auf die Challenge bestmöglich vorbereitet? Haben wir die neusten Technologien für unsere Vorbereitung gewählt oder vertrauen wir noch auf die von früher überlieferten Ratschläge? So à la «das war schon früher so und daran ändern wir auch nichts!». Dabei laufen wir aber einerseits Gefahr, dass uns der Technologievorsprung überfordert und völlig aus der Bahn bringt oder wir diesen Vorsprung nicht auf die Strasse bringen und mit viel Getöse untergehen.

Die richtige Herangehensweise ist auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement matchentscheidend. Vor allem heute, wo die Auswirkungen von Corona auch geeignete Massnahmen für die Stressprävention im Homeoffice verlangen. Die Frage, ob die Organisation dafür eine geeignete Strategie hat, wird meist mit «klar, wir bieten unseren Mitarbeitenden ganz viele Sportmöglichkeiten an» beantwortet. Auch wir finden Sport besonders wichtig für gesunde und leistungsfähige Mitarbeitende. Aber es ist bei Weitem nicht alles! Doch dafür braucht es immer auch einen Lernprozess der Entscheider. Dafür lassen wir die Chefs kurzerhand zu Spitzensportlern werden. Mit der Messung der Herzraten-Variabilität, kurz HRV, über zwei Arbeitstage und einen freien Tag, werden Arbeitszeit, Sport, Freizeit und Schlaf analysiert. Denn die Vettels, Federers und wie sie alle heissen, haben schnell gelernt, dass nicht nur physisches Training notwendig ist, um lange Spitzenleistungen erbringen zu können. Erst der gesamtheitliche Blick auf den Umgang mit den eigenen Ressourcen lässt Champions bestehen. Nach dieser Selbsterfahrung wissen weitsichtige Führungskräfte genau, dass BGM mehr als Sportangebote ist. Dank diesem Blick werden nicht nur die Mitarbeitenden zu Erfolgsgaranten, sondern die Firma wird zur BGM-Erfolgsstory.

Diese Kolumne ist in der Ausgabe Mai 2021 von personalSCHWEIZ erschienen.