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Kolumne Oktober 2021

Arbeitnehmermarkt: Der Spielervermittler – oder wie sich der Markt dreht

Jeden Monat werfen in unserer Kolumne Persönlichkeiten aus der HR- und der Wirtschaftswelt einen Blick auf aktuelle Themen und Entwicklungen. Diesen Monat schreibt Christoph Jordi über eine fiktive Jobvermittlerin im Arbeitnehmermarkt.

Von: Christoph Jordi   Teilen  

Christoph Jordi

Christoph Jordi ist Gründer und CEO des Beratungsunternehmens DoD!fferent. Er ist spezialisiert auf Employer Branding, Culture Change und Innovationsmanagement. Zudem ist er als Dozent für Marketing und Branding an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur tätig und hat verschiedene Mandate als Verwaltungs- und Stiftungsrat.

Arbeitnehmermarkt

Das HR schreibt: Diesen Monat mit Christoph Jordi, Gründer und CEO des Beratungsunternehmens DoDifferent

Kevin ist Datenforensiker. Mirca ist IT-Architektin. Murad ist Küchenchef. Ihre Gemeinsamkeit? Sie arbeiten alle mit Jobvermittlern. Sie haben es satt, über soziale Netzwerke angequatscht zu werden, und wollen keine Lohnverhandlungen führen. Und das kann man im Jahr 2030 locker an einen Profi delegieren.

Mirca ist leidenschaftliche Surferin und verbringt vier Monate im Jahr in Portugal. Gleichzeitig liebt sie ihre Arbeit als IT-Architektin. Mit 30 hat sie beschlossen, nur noch Jobs in KMU und Firmen anzunehmen, die nachhaltig arbeiten. Die Suche nach diesen Jobs hat sie an Mirijana delegiert. Diese ist Jobvermittlerin und hält Mirca genau die Arbeit zu, die sie will. Und das ist einfach praktisch.

Mirijana arbeitet auch für Murad. Er ist Küchenchef und absolviert aktuell ein Food Tech CAS. Die Suche nach dem passenden Engagement hat er aber an Mirijana abgegeben. Sie bringt ihm alle zwei Jahre und, bei Bedarf auch früher, neue Angebote. So kann sich Murad wie ein Musikstar mit Manager fühlen. Und das ist einfach angenehm.

Kevin sucht seine Stellen und Projekte eigentlich selbst aus. Aber er weiss, dass Mirijana als Profi die besseren Verträge aushandelt. Und er will sich auch kein schlechtes Image einhandeln, wenn er bei den Vertragsdiskussionen zu forsch auftritt. Da kommt Mirijana wie gerufen.

Im Fussball führen Spielervermittler vielversprechende Talente mit Vereinen zusammen. Sie handeln die Konditionen aus. Ihr Schützling, den sie meistens über die ganze Karriere begleiten, ist ihr «Produkt», das sie so managen, dass beide optimal profitieren.

Diese Fiktion wird in einem Arbeitnehmermarkt schneller Realität, als wir denken. Unternehmen wandeln sich von Arbeitgebern zu Jobplattformen. Neue Geschäftsmodelle entstehen. Neue Player tauchen auf. Das traditionelle Recruiting stirbt aus. Und die Frage lautet nicht: «Finden wir das gut?» Sondern: «Wie bereiten wir uns darauf vor, wenn wir einen Anruf von Mirijana bekommen?»

Diese Kolumne ist in der Ausgabe Oktober 2021 von personalSCHWEIZ erschienen.

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