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AXA Studie: 64 Prozent aller KMU sind von psychisch bedingten Ausfällen betroffen

Ausfälle am Arbeitsplatz beeinträchtigen kleine und mittlere Unternehmen stark. Die AXA KMU-Studie zeigt: Absenzen aufgrund einer psychischen Erkrankung dürften künftig noch mehr zunehmen. Und: Nicht nur die Betroffenen leiden, sondern auch der Rest der Belegschaft.

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AXA Studie

Arbeitsausfälle aufgrund psychisch bedingter Erkrankungen haben im letzten Jahr um 20 Prozent zugenommen – ein besorgniserregender Rekord, auf den auch der Welttag für psychisch bedingte Gesundheit am 10. Oktober aufmerksam machen soll.  Der Job-Stress-Index der Gesundheitsförderung Schweiz zeigt: Mehr als 30 Prozent der Erwerbstätigen fühlen sich emotional erschöpft. Das hat verschiedene Gründe, glaubt Simon Weder, CEO WeCare und damit bei der AXA Schweiz verantwortlich für das betriebliche Gesundheitsmanagement im Unternehmensgeschäft: «Neben gesundheitlichen, gesellschaftspolitischen und sozialen Stressfaktoren spielt auch der aktuelle Arbeitskräftemangel eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Belastung am Arbeitsplatz. Können offene Stellen in einem Unternehmen nicht besetzt werden, steigt der Druck auf bestehende Mitarbeitende stark. Die Folgen der Überbelastung sind oft stressbedingte Arbeitsausfälle.»

Jedes vierte KMU stark betroffen
Wie die Studienergebnisse der diesjährigen AXA Arbeitsmarktstudie zeigen, ist der Anteil derjenigen KMU, die 2022 erheblich von Ausfällen aufgrund psychischer Erkrankungen betroffenen waren, im Vergleich zum Vorjahr von 21 auf 26 Prozent gestiegen, während der Anteil der gar nicht betroffenen von 41 auf 36 Prozent gesunken ist. Somit war im letzten Jahr nur etwas mehr als ein Drittel der befragten KMU nicht von psychisch bedingten Ausfällen betroffen. Dies deutet darauf hin, dass sich die Problematik der psychischen Gesundheit weiter verschärft hat.

Zugenommen hat auch der Anteil derjenigen Befragten, welcher der Ansicht ist, die Häufigkeit der Absenzen aufgrund psychischer Probleme sei in den letzten fünf Jahren gestiegen: Bei fast einem Viertel der KMU (24% versus 17% im Vorjahr) haben Ausfälle eher oder deutlich zugenommen, etwas mehr als die Hälfte schätzt die Absenzen als gleichbleibend ein. Immerhin 22 Prozent der Befragten nehmen jedoch auch einen Rückgang der Betroffenheit wahr.

Fallen Mitarbeitende über längere Zeit aus, wie dies insbesondere bei psychisch bedingten Erkrankungen oftmals der Fall ist, führt dies zu einem erheblichen finanziellen und organisatorischen Aufwand für das Unternehmen. Darunter leiden gerade kleine und mittlere Unternehmen. Als direkte Auswirkung der mental bedingten Ausfälle nannten 54 Prozent der befragten KMU an erster Stelle eine Mehrbelastung und Überstunden bei der übrigen Belegschaft. Da diese Mehrbelastung wiederum das Problem verschärfen kann, tun KMU gut daran, bereits im Vorfeld präventive Massnahmen zur Vorbeugung psychisch bedingter Ausfälle aufzugleisen, sagt der CEO von WeCare. «Ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das als Gesamtkonzept systematisch im Unternehmen verankert ist, hilft, gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen, wirkungsvolle Massnahmen abzuleiten und entsprechend die Gesundheit der Mitarbeitenden langfristig zu erhalten und zu fördern.»

Präventive Massnahmen hauptsächlich im zwischenmenschlichen Bereich
Die Studienergebnisse zeigen, dass ein Grossteil der befragten KMU in diesem Bereich bereits aktiv tätig ist. Im Vordergrund stehen für die Unternehmen dabei Massnahmen im zwischenmenschlichen Bereich, wie eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen (42 %) und eine offene Kommunikations- und Feedbackkultur zu fördern (38 %). Ein guter Ansatz, ist Simon Weder überzeugt: «Ein gutes Arbeitsklima fördert die Leistungsbereitschaft und Motivation der Angestellten. Gesunde und motivierte Mitarbeitende wiederum verursachen weniger Unfälle und fallen seltener krankheitsbedingt aus.»Rund ein Viertel der befragten KMU verfolgt ausserdem Massnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance der Mitarbeitenden und eines von fünf Unternehmen führt Mitarbeiterbefragungen durch. Lediglich 15 Prozent der befragten Unternehmen geben an, keine Präventionsansätze zu verfolgen. Dabei machen diese einen grossen Unterschied, wie Simon Weder erklärt: «Statistiken zeigen, dass Unternehmen, die in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, Kosten sparen und nachhaltig ihre Produktivität steigern.»

Seismograf Mitarbeitergespräch
Ein wichtiges Instrument, mit dem sowohl Kündigungsabsichten als auch psychische Belastungen von Mitarbeitenden antizipiert werden können, ist das Mitarbeitergespräch. Es dient gewissermassen als Seismograf für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Bei etwas mehr als der Hälfte der in der Studie befragten KMU (56%) sind Mitarbeitergespräche insofern institutionalisiert, als dass sie zu den fixen Aufgaben der Vorgesetzten gehören – bei grossen KMU mit über fünfzig Mitarbeitenden sind es gar 65 Prozent. Bei über einem Drittel (39%) der KMU sind Mitarbeitergespräche allerdings nicht fest eingeplant, sondern liegen entweder in der freien Entscheidung der Vorgesetzten (23%) oder finden nur auf Wunsch der Mitarbeitenden statt (16%). Grundsätzlich nicht eingeplant sind Mitarbeitergespräche nur bei einem kleinen Anteil (5%) der befragten KMU. Insgesamt besteht also bei zwei von fünf KMU das Potenzial, Mitarbeitergespräche als Vorsorge gegen die Risikofaktoren Fluktuation und psychische Belastung der Belegschaft fest einzuplanen. «Durch regelmässige Mitarbeitergespräche lassen sich mentale Belastungen eher erkennen und systematisch angehen. Bei der Erkennung psychisch belasteter Personen fehlt es jedoch oftmals an der Sensorik der Führungskräfte: Anders als bei physischen Verletzungen, die offensichtlich sind, bedarf es hier einer besonderen Sensibilität und Sicherheit im Umgang, deshalb sollten Unternehmen in entsprechende Schulungen investieren. Verfügen die Mitarbeitenden zusätzlich über Strategien für eine effektive Stressbewältigung, können Phasen mit hoher Belastung am Arbeitsplatz besser gemeistert werden», so Simon Weder.

Zur Studie
Für die vorliegende Studie befragte das Forschungsinstitut Sotomo 301 Schweizer KMUs mit fünf und mehr Beschäftigen aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Die Datenerhebung erfolgte vom 21. Februar bis 1. März 2023 über das Unternehmenspanel von AmPuls.

Über die AXA
Rund zwei Millionen Kundinnen und Kunden in der Schweiz vertrauen auf die Expertise der AXA in der Personen-, Sach-, Haftpflicht-, Rechtsschutz- und Lebensversicherung sowie in der Gesundheits- und beruflichen Vorsorge. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit, Vorsorge und Unternehmertum sowie einfachen, digitalen Prozessen steht die AXA ihren Kundinnen und Kunden als Partnerin zur Seite und ermutigt sie mit ihrem Markenversprechen «Know You Can», auch in herausfordernden Situationen an sich selbst zu glauben. Dafür setzen sich rund 4500 Mitarbeitende sowie die 3000 Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb persönlich ein. Mit über 340 Geschäftsstellen verfügt die AXA über das schweizweit grösste Vertriebsnetz in der Versicherungsbranche. Die AXA Schweiz gehört zur AXA Gruppe und erzielte 2022 ein Geschäftsvolumen von CHF 5,6 Mia.

(Quelle: Medienmitteilung von AXA Versischerungen AG)

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